Mittwoch, 5. März 2025

Das Präsens im Deutschen

 

Deutsch als Fremdsprache


Die Zeiten im Deutschen (Aktiv, Indikativ)

Das Präsens


Ich kaufe

Ich laufe

Du kaufst

Du läufst

Er kauft

Er läuft

Sie kauft

Sie läuft

Es kauft

Es läuft

Wir kaufen

Wir laufen

Ihr kauft

Ihr lauft

Sie kaufen

Sie laufen

sein: ich bin, du bist, er/sie/es ist, wir sind, ihr seid, sie sind

Einsatzmöglichkeiten: gegenwärtige Handlung (Er läuft gerade Ski.), regelmäßige Handlung (Er spielt regelmäßig Badminton.), sich wiederholende Handlung (Montags haben wir in der ersten Stunde Mathe. Toll.), Vorhaben (Morgen fahre ich nach Wien.), Fahrplan (Mein Zug fährt morgen um 14:10 Uhr am BER.), erzählerisches Präsens (Ein Reiter reitet in die Stadt Dodge City. Er sieht sehr wütend aus. Sicher hat er noch eine Rechnung mit Harry Morgan, dem Revolverhelden, offen.)


Übungssätze zum Präsens


  1. Gestern gab es doch schon Spaghetti. Warum _______ es heute schon wieder Spaghetti? Egal, Hauptsache, es ______ morgen endlich mal Pfannkuchen.

  2. Onkel Werner ist gestern in den Urlaub aufgebrochen. Wann _________ Du nach Spanien auf? Wir ________ morgen um 10 Uhr auf.

  3. Die Klasse hat jetzt das Buch „Erebos“ von Ursula Poznanski gelesen. Als nächstes _________ wir „Der zerbrochne Krug“ von Heinrich von Kleist. Darüber hat die 9a gerade eine Klassenarbeit geschrieben. Ihr __________ auch eine über dieses Thema.

  4. Um diesen Latein-Text zu übersetzen, brauchte ich das Wörterbuch. Bei der Klassenarbeit morgen _________ ihr es auch. Außerdem _________ ihr natürlich profunde Grammatikkenntnisse über alles, was wir in den letzten Stunden durchgenommen haben.

  5. Herrmann Kasack schrieb die Kurzgeschichte „Mechanischer Doppelgänger“. In der Geschichte ________________ (bekommen) ein Geschäftsmann Besuch von einem Vertreter, der sich Tobias Hull ___________ (nennen). Dieser ____________ (sein) kein Mensch, sondern er _____________ (bezeichnen) sich selbst als mechanischer Doppelgänger, heute würde man Android sagen. Außer einigen Eigenarten, wie zum Beispiel einem wiederholten, mit einem leicht jaulenden Ton hervorgebrachten „Oh“ und einer etwas monotonen Stimme ___________ (weisen) er keine Besonderheiten auf. Der Vertreter Hull _______________ (beschreiben) die Vorteile, die ein mechanischer Doppelgänger haben ____________ (können), denn dieser ____________ (sein) in der Lage, die lästigen Aufgaben des Alltags zu übernehmen. Der Geschäftsmann ________________ (bestellen) einen mechanischen Doppelgänger seiner selbst. Als eine weitere Besprechung oder gar eine Lieferung _________________ (ausbleiben), fragt sich der Geschäftsmann, ob das alles echt war. Jedoch scheint vieles darauf _____________________ (hindeuten), dass bereits mechanische Doppelgänger im gesellschaftlichen Einsatz sind.

Montag, 3. März 2025

Übungen Englisch Klasse 5

 

1. Irregular Plural Forms

one mouse                 two mice

one fish

one child

one woman

one man

one knife

one half

one scarf

one sheep

one tooth

one wife

one wolf


2. Present Progressive

The red car is overtaking the blue one.

The children are waiting in the kitchen.

I am writing.


1. Sam and Paul _________________ for their friends. (wait).

2. Tom ________________ the shelf. (fix)

3. Mr Jones and his son _______________ tennis. (play)

4. Alan ______________ an old Indiana Jones movie. (watch) He _______________ lots of fun. (have)

5. These two cats ________________ a mouse. (chase)

6. Inspector Craddock ________________________ a murder case. (investigate)

7. Look. The Smiths ___________________ in their garden. (work)

8. The famous author Martin Wildhead _________________ a new novel. (write)

9. Mr Rogers ________________ the lawn. (mow)

10. Aunt Jenny ____________________ a fairy tale to the children. (read)

fairy tale: Märchen

shelf: Regalbrett





Sonntag, 28. Juni 2020

Derrick Folge 34: Ende des Wucherers (1977)

Der Kreditverleiher Minsch (Peter Kuiper) scheint ein wahrer Philanthrop und eine Seele von Mensch zu sein. Zu Beginn der Folge erlebt man ihn bei einem Telefongespräch, bei dem er lautstark einen säumigen Kunden zur Zahlung auffordert, eine Lohnpfändung androht und das Ansinnen des Kunden, den Vertrag wegen der offenkundig deutlich zu hohen Zinsen anzufechten schlicht verlacht.
Minschs Angestellte sind Erich Winterhammer (Gerd Baltus), der die Funktion eines Buchhalters wahrnimmt, und die debil wirkende Auszubildende Hilde Hensch (Agnes Dünneisen). Beide leiden unter ihrem Chef, der sie schlicht tyrannisiert. Eines Tages finden sie ihn erschlagen auf. Einge mittelgroße Menge Geld aus dem Tresor fehlt.
Frau Minsch (Ida Krottendorf) nimmt die Nachricht vom Tode ihres Angetrauten ohne große Trauer zur Kenntnis, auch ihre Mutter Frau Hecker (Ursula Grabley) zeigt keine Betroffenheit. Im Gegenteil: noch am gleichen Abend schmeißen beide kurzerhand eine Fete mit Freunden und lauter Musik. Herr Winterhammer macht derweil seiner jungen Kollegin, die er vor Wochen bei sich aufgenommen hat, teure Geschenke. Bei einem Konflikt mit zwielichtigen Gestalten aus der Vergangenheit der jungen Dame eilt Derrick zu Hilfe und prügelt sich gar mit einem der Ganoven.
Wieder einmal hat sich Reinecker das Themas 'Mord an einem Unsympathen' vorgenommen. Als potentielle Täter kommen die zahllosen Opfer dieses Menschen in Betracht. Gerd Baltus spielt einen permanent eingeschüchterten Kuscher, für den der unfreundliche metaphorische Begriff Fußabstreifer durchaus angemessen erscheint. Minsch selber wird zitiert, dass er diesen Mann angestellt habe, da er jemanden gebraucht habe, dem er in den Arsch treten könne.
Bemerkenswert ist, dass der sonst faire und rationale Derrick sich gegenüber Herrn Winterhammer sehr herablassend verhält. Der Oberinspektor fällt in dieser Folge jedoch mehrfach aus der Rolle. Recht interessant ist in dieser Hinsicht auch die Szene, in der Derrick und Harry die Party stürmen und Derrick aus seine moralische Kritik recht deutlich herauskehrt. Er wird von einigen Gästen energisch zurechtgewiesen, schließlich gehe ihn das nichts an. Auch der Faustkampf des Oberinspektors kann sich sehen lassen. All dies ergab sich unter der fachkundigen Regie von Zbynek Brynych.
Der Name "Minsch" erinnert phonetisch an "Mensch" und ist vielleicht ein bewusster oder unbewusster Hinweis auf die (sowohl bei ironischer als auch vielleicht gerade bei wörtlicher Lesart) besonders ausgeprägten menschlichen Eigenschaften des Protagonisten.

Dienstag, 13. Juni 2017

Derrick Folge 239: Der Schlüssel (1994)

Die späte Phase von "Derrick" ist berüchtigt dafür, dass sich die Folgen allzusehr in philosophischem oder psychologischem Geschwafel verlieren. Derrick-Monologe gibt es bei "Der Schlüssel" zuhauf, aber auch (sehr seltenes) ausgelassenes Gelächter, einen Hauch von Romantik sowie etwas Action. Das alles unter der Regie von Meisterregisseur Zbyněk Brynych.
Derrick erhält einen Anruf einer Frau, welche den Mord an Herrn Howald (Sky Dumont) ankündigt. Howald zeigt sich überrascht, doch wenig beeindruckt, als Derrick die Warnung an ihn weitergibt. "Nur Schwachköpfe haben keine Feinde.", so gibt er zu verstehen. Howald hat ein Verhältnis mit seiner Sekretärin ( Gundis Zámbó), über das seine Ehefrau (Sunnyi Melles) offensichtlich im Bilde ist.
Es kommt, wie es kommen muss, wenig später ist Howald tot. Es handelt sich um den fünften Mord in einer unzusammenhängenden Mordserie, woraus Derrick folgert, dass hier eine neue Art von Auftragskiller unterwegs ist. Auftragskiller waren im Jahr 1994 nichts neues mehr, aber hier sind typische Derrick-Fälle betroffen: neben einem schmierigen Kneipenbesitzer ist auch der seine Frau verachtende, wenngleich aber großbürgerliche Howald betroffen. Bei der Auftragsvergabe spielt auch der titelgebende "Schlüssel" eine angemessene Rolle. Pierre Franck spielt ausnahmsweise nicht den gestörten Gangster, sonder einen verdeckten Ermittler, der Derrick in dieser Hinsicht wertvolle Hinweise geben kann.
Es entspannt sich eine Art Romanze zwischen Derrick und Frau Howald. Diese und ihre Mutter gehören zu den Verdächtigen. 
Fazit: einige Derrick-Monologe über die Schlechtigkeit der immer mörderischer werdenden Welt, ein dazu passendes Lied von Frank Duval sowie einige skurrile Schnitte und Regieeinfälle von Brynych und der vielleicht emotionalste aller Derrick-Krimis mit einem sehr überraschenden Ende. Zuletzt versucht Derrick noch einmal den Motorhauben-Sprung wie in "Hoffmanns Höllenfahrt". Er hat Glück, dass er mit einer Schramme am Kopf davon kommt. Das Alter halt.

Mittwoch, 27. Juli 2016

Derrick Folge 10: Hoffmanns Höllenfahrt

Derrick Folge 10:
Hoffmanns Höllenfahrt (1975)
Der Fernsehtechniker Richard Hoffmann (Klaus Löwitsch), bis dato ein unbescholtener Bürger, vergewaltigt und tötet die Tochter seines Nachbarn, Anneliese (Ingrid Steeger), der er eines Tages nachts auf der Landstraße begegnet. Die junge Frau ist auf dem Rückweg von einer Feier, alkoholisiert und mit dem Fahrrad unterwegs. Als tags darauf ihre Leiche auf einer Müllkippe gefunden wird, ermitteln Oberinspektor Derrick und Inspektor Klein. Ein Zeuge (Willy Schäfer) liefert wertvolle Hinweise. In den Fokus gerät alsbald Hoffmann, der sich zunehmend seltsam verhält und sehr gestresst wirkt.
Wie alle frühen Derrick-Folgen richtet sich Hoffmanns Höllenfahrt nicht nach dem Whodunit-, sondern nach dem Columbo-Schema, bei dem der Täter von Anfang an bekannt ist. Die Wandlung des Allerweltsmenschen Hoffmann zum Schuldigen wird von Krimiroutinier Klaus Löwitsch überzeugend dargestellt. Etwas blass bleibt Judy Winter in der Rolle seiner Ehefrau. Dass die Ehefrau ihrem Gatten "Probleme mit Frauen" andichtet (wohl aufgrund von Seitensprüngen, jedenfalls nicht wegen vorhergehender Delikte) wirkt etwas befremdlich. Hier soll wohl dem Eindruck des Biedermannes, der zum Täter wird, entgegengewirkt werden, indem Hoffmann als prädestinierter Verbrecher hingestellt wird. Dem steht der Tathergang entgegen. Hoffmann scheint sich zunächst gegen das Sexualdelikt zu sträuben, sich dann aber einzureden, das Gerede Annelieses im alkoholisierten Zustand als Avancen zu interpretieren. Das Tötungsdelikt geschieht ohne direkten Vorsatz, wenngleich ein Mordmerkmal (die Tat geschieht zur Verdeckung einer Straftat) vorliegt. Über einen Eventualvorsatz (billigendes Inkaufnehmen des möglichen Todes des Opfers) kann man allerdings streiten.
Ein Problem der Folge liegt in der fehlenden Darstellung wissenschaftlicher Ermittlungsarbeit. Auch in den Siebzigern sollte es möglich gewesen sein, ein Auto kriminaltechnisch zu untersuchen, um festzustellen, ob ein (bestimmtes) Fahrrad im Kofferraum gelegen hat. Lackkratzer und dergleichen geben Aufschluss, ebenso Schmutz. Geradezu schlampig wirkt der Umstand, dass man nicht intensiver nach dem Fahrrad sucht und dass der Einsiedler nicht gefunden wird. Es wäre für die Geschichte vielleicht besser gewesen, Hoffmann seinen anfänglichen Vorsatz, den Einsiedler zu töten, ausführen zu lassen, dann hätte jedenfalls ein Mord vorgelegen. Die Schlussszene wirkt sehr gewollt, um zu einem gerüttelt Maß an Action und zu einem dem Titel gerecht werdenden Ende zu kommen und ist sehr unrealistisch. Derrick hätte sein Ziel auch im Verhörraum erreichen können. Handwerklich überzeugend ist die Szene aber allemal, Derrick-Zuschauer, die nur die Folgen der Neunziger kennen, würden ihren Augen nicht trauen.
Fazit: Unterhaltsam. Eine bessere Bearbeitung des Themas liefert die Kommissar-Folge "Mit den Augen des Mörders".

Dienstag, 28. Juli 2015

Perry Rhodan 211: Geheimwaffe Horror

Titelbild und Untertitel des Romans zeigen es bereits überdeutlich, so dass es später, wenngleich sorgfältig vorbereitet, nur für die Protagonisten zur schockierenden Überraschung wird, nicht aber für die Leser: Es geht, mit Swift gesprochen, in das Land Liliput. ("Ihre Umwelt und sie selbst werden ums Tausendfache verkleinert - es ist das Werk des Potenzialverdichters") Das Titelbild geht, wie von Bruck gewohnt, etwas großzügig mit den Dimensionen um.
Die CREST II befindet sich im Leerraum zwischen den Galaxien im Horror-System, wo man dem Inneren der künstlichen Hohlwelt Horror glücklich entkommen ist und nun auf Nachschub in Form des Experimentalschiffes ANDROTEST II wartet.
Hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise kommt es zu einem durchaus ernsthaften Zerwürfnis zwischen Perry Rhodan und Atlan, da der Terraner in gewohnter Weise die Erkundung der Oberfläche Horrors anstrebt, während Atlan zur Vorsicht mahnt. ("Unsere Blicke trafen sich. Zwischen mir und dem hageren Terraner war es zum ersten Mal seit unserer Bekanntschaft [sic!] zu einer ernsthaften Verstimmung gekommen.")
Während die CREST II Kurs auf Horror nimmt, begeben sich Atlan, der Haluter Icho Tolot und Sergeant Miko Shenon an Bord einer Space-Jet.
Es kommt, wie es kommen muss: das Flottenflagschiff geht in die Verkleinerungsfalle. Das Mysterium der "veränderten" Oberfläche Horrors, die Erkundungen der Terraner und die Konfrontation mit den drei normalgroß gebliebenen zur Rettung eilenden Nachzüglern werden ansprechend geschildert, Höhepunkt ist der Transport der CREST II auf den Schultern Icho Tolots. Negativ ins Gewicht fallen, wie immer bei Scheer, die Terraner-Lobhudeleien Atlans am Anfang des Romans. Diese sind um so ärgerlicher, da Atlan eine andere Position vertritt und seine angemahnte Vorsicht sich später als der potentiell korrekte Weg herausstellt.

Donnerstag, 25. Juni 2015

Jerry Cotton in Weiß - Gedanken über Arztromane im Heftchenformat

 Eine wenig erforschte Domäne der Trivialliteratur sind die Arztromane, welche offenkundig nach wie vor gelesen werden, da es sie noch gibt.
Die Frage einer Genreeinteilung im Bereich der gebundenen Trivialliteratur stellt sich hier nicht. Für eine Kommentierung von Romanen wie "Der Arzt von Stalingrad" von Bestsellerautor Heinz G. Konsalik ist unerheblich, ob es sich um einen Arzt-, Kriegs- oder Historienroman handelt. Es sei denn, der Autor hätte eine bestimmte Einordnung ausdrücklich gewünscht und diese stünde mit Inhalt und Intention in Zusammenhang. Aus dem Titel allein kann man dergleichen aber nicht ableiten. 
Das Thema ist der Heftroman. Dort gibt es eine klar abgrenzbare Sparte "Arztroman". Oder vielleicht auch nicht, wie das Beispiel des Bergdoktors zeigen wird.
Über Heftromanserien wie Jerry Cotton, Perry Rhodan, John Sinclair oder Maddrax ist im Laufe der Zeit oft geschrieben worden. Diese Titel gehören zu dem Bereich, der im Impressum der Bastei-Romane regelmäßig mit dem Begriff „Spannungsromane“ umschrieben wird.

Die Liste der Spannungsromane aus dem Impressum von John Sinclair 440 „Mein letzter Fall“ aus dem Jahr 1986 nennt: 
Jerry Cotton, Jerry Cotton 2. Auflage, Jerry Cotton Bestseller, Jerry Cotton 4. Auflage, Der Hexer, Professor Zamorra, John Sinclair, John Sinclair 2. Auflage, John Sinclair 3. Auflage, Tony Ballard, Wildwest-Roman, Western-Hit, Texas-Western, Mexiko-Western, Western-Bestseller, G. F. Unger – Western, Lassiter, Lassiter 2. Auflage, Lassiter 3. Auflage, Robert Ullmann – Western.
(20 Titel)

Im Jahre 2014 wurden folgende Titel genannt (Jerry Cotton 2. Auflage Band 2595 „Das falsche Opfer“): 
Jerry Cotton 1. Auflage, Jerry Cotton 2. Auflage, Jerry Cotton Classic, Professor Zamorra, Maddrax, John Sinclair, G. F. Unger, G. F. Unger Sonderedition, Jack Slade, Lassiter, Lassiter 3. Auflage, Captain Concho, Western Bestseller, Winchester. 
 (14 Titel)

Der Männer- (Spannungs-) und der Frauenbereich sind traditionell streng getrennt.  Zum Spannungsbereich gehören offensichtlich Krimi, Science Fiction, Horror und Western.

Die Bastei-Homepage nimmt eine Unterteilung in Themenwelten vor. Diese Themenwelten sind im Spannungsbereich die Abteilungen "Krimi & Action", "Western und Helden", "Grusel & Horror" sowie "SF und Fantasy". 
Im Frauenbereich findet man die Themenwelten "Adel & Liebe", "Ärzte & Schicksale" sowie "Heimat & Berge".
Unter "Ärzte & Schicksale" findet man die Titel "Dr. Stefan Frank", "Dr. Stefan Frank - seine dramatischten Fälle", "Notärztin Andrea Bergen", "Chefarzt Dr. Holl", "Der Notarzt" und "Dr. Karsten Fabian". Zu diesen sechs Titeln kommt aus der Themenwelt "Heimat und Berge" noch der Titel "Der Bergdoktor" hinzu. 
Die beiden Reihen "Dr. Stefan Frank" und "Der Bergdoktor" erscheinen am interessantesten. Beide Titel sind auch schon im Fernsehen aufgetaucht, "Der Bergdoktor" in mehreren Inkarnationen bei mehreren Sendern und "Dr. Stefan Frank" mit dem Untertitel "Der Arzt, dem die Frauen vertrauen" als RTL-Serie mit Sigmar Solbach in der Titelrolle.
Eine wissenschaftliche Beschäftigung mit Arztromanen müsste auf sehr viele aufeinanderfolgende, d.h. nicht willkürlich ausgewählte Romane zurückgreifen. Ferner müsste der bisherige Forschungsstand berücksichtigt werden, auf bisherige Veröffentlichungen und Ergebnisse zurückgegriffen werden, so es denn dergleichen gibt. Eine detaillierte Analyse der einzelnen Bände wäre selbstverständlich.

Hier geht es nur um einen kleinen Einblick in den Bereich Arztroman und es werden voraussichtlich drei Hefte ausführlich kommentiert.


Denkbare Kriterien sind:
  1. Macht der Vorspann (Rota-Seite) neugierig auf den Roman?
  2. Wird die Arbeit der Mediziner und deren Wirkung einigermaßen realistisch dargestellt?
  3. Wird die Arbeit des Pflegepersonals in die Handlung einbezogen?
  4. Was ist das Thema des Romans?
  5. Welche Personen sind die Hauptfiguren?
  6. Welche Erzählperspektive(n) wird/werden verwendet?
  7. Werden Stilmittel verwendet?
  8. Schlüssigkeit der Handlung?
  9. Schlüssigkeit des Endes?
  10. Bezugnahme auf vorhergehende Romane?
  11. Einbeziehung realer medizinischer Fakten (neuester Stand?)
  12. Gesamteindruck

Vorbemerkung:


Als ich im Wintersemester 1999/2000 an einem interdisziplinären Seminar über das Wissenschaftsverständnis der Medizin teilnahm, kam in einer der Sitzungen die Rede auf das Thema „Der Ärztliche Blick“. Unter diesem versteht man die Fähigkeit eines Mediziners, mit einem Blick festzustellen, was einem Patienten fehlt. Ich verglich das unter großer Zustimmung mit der Fähigkeit, beispielsweise im Tennissport bei einem geschlagenen Ball wissen zu können, ob dieser ins Aus gehen wird/würde oder nicht. Eine Fähigkeit, geboren aus der Erfahrung. Wobei der Ärztliche Blick, so er wirklich existiert, natürlich weitaus komplexer ist. Von den anwesenden Ärzten beanspruchte ihn niemand für sich, mein Vergleich fand aber große Anerkennung.

Hier liegt der seltene Fall vor, dass ein in der Realität möglicherweise vorkommendes Phänomen nicht literatur- oder fernsehtauglich ist. Ein Arzt, der sofort die richtige Diagnose stellt, wäre einerseits unglaubwürdig und andererseits würden die dramaturgischen Möglichkeiten gegen Null tendieren.

In jenem Seminar fiel häufig der Begriff „Ätiologie“, von dem wahrscheinlich noch zu reden sein wird.
Die Frage, wie heutige Serienärzte beschaffen sind, führt zunächst zum Medium Fernsehen. Hier hat sich seit den Zeiten der idyllischen "Schwarzwaldklinik" (80er Jahre) und Michael Baiers betulicher "Freunde für's Leben" (90er Jahre) einiges getan.

Der Bergdoktor (ZDF/ORF seit 2008)

Die Hauptfigur der Serie ist Dr. Martin Gruber, der nach fünfjähriger Abwesenheit aus den USA in sein Heimatdorf Ellmau (Tirol) zurückkehrt. Gruber hat sich umfangreiches Fachwissen und eine große Berufspraxis erworben. Im Mittelpunkt einer 90-Minuten Folge steht ein komplizierter medizinischer Fall, für den Hausarzt Dr. Gruber für gewöhnlich alles Andere stehen und liegen lässt. Ein medizinisches Rätsel wird mit Ausdauer, Recherche und unermüdlicher intellektueller Neugierde gelöst. Dem Protagonisten stehen die Einrichtungen eines Krankenhauses zur Verfügung, in dem seine bester Freund Dr. Alexander Kahnweiler eine leitende Position inne hat. Manchmal wird auf eine unorthodoxe Behandlungsmethode zurückgegriffen, meist helfen aber konventionelle Behandlungen, sobald die Krankheit erst einmal erkannt wurde. Dr. Gruber greift gelegentlich direkt in die Behandlung seiner Patienten im Krankenhaus ein und führt dort auch die eine oder andere Operation durch. Zuweilen muss er -das moderne Gesundheitssystem lässt grüßen- auf unkonventionelle Weise ein neues Medikament oder die Behandlung durch eine Koryphäe für seine Patienten "erschleichen", zuweilen hart am Rande der Legalität und darüber hinaus.

Nebenbei schildert die Serie im Stile einer Seifenoper das Familienleben der Grubers, zu denen noch die Mutter Lisbeth, Bruder Hans und Tochter Lilly gehören.

Trotz der Seifernopern-Elemente setzt der moderne TV-“Bergdoktor“ im Bereich der Darstellung und dramaturgischen Aufarbeitung ausgefallener Krankheiten und der dazugehörigen Behandlungsmethoden Maßstäbe. Es wird interessant sein, ob der Arztheftroman da mithalten kann, zumal es auf diesem Sektor auch eine Reihe mit dem Titel „Der Bergdoktor“ gibt.
Eine weitere Serie ist "In aller Freundschaft" (ARD/MDR, seit 1998), welche, ebenfalls in einer Mischung aus Arztserie und Seifenoper, Geschichten an einer fiktiven Leipziger Klinik zeigt. In jeder Folge spielen jeweils nur wenige Personen aus dem großen Ensemble mit, die Darsteller wechseln sich also ab. Die Serie hat mit "In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte" im Jahre 2015 ein Spin-off erhalten. Die Qualität der Geschichten ist ähnlich wie beim Bergdoktor. Die Ärzte sind ähnlich allwissend wie ihr Tiroler Kollege vom ZDF. Auffallend ist, dass sie eine Vielzahl verschiedener Operationen an diversen Organen durchführen, was in der Realität von Ärzten nicht zu leisten ist. Eine realistische Darstellung der Spezialisierung wird der Dramaturgie geopfert.