Montag, 11. Juli 2011

One Movie a Day - Retrospektive "Independence Day"

In der Woche vom 4. bis zum 10. Juli habe ich mir an jedem Tag einen Film möglichst genau angesehen.
4. Juli
Independence Day (was sonst)
Ich gestehe: dieser Film ist damals im Kino (1996) an mir vorübergegangen, zu groß war wohl der Abscheu gegen den amerikanischen Hurra-Patriotismus. Aber mit der Zeit hat er angefangen, mir richtig gut zu gefallen. Zuletzt hatte ich ihn mir in Münster in Gesellschaft anlässlich eines DVD-Abends angesehen. Das mag so 2007 oder 2008 gewesen sein.  Damals wie heute: O-Ton ist Pflicht. Allein Bill Pullmans Rede als Präsident ("Today we celebrate our Independence Day") hat ein Pathos an sich, das eben nur das originale Englisch liefern kann.
Ein Präsident, ein schräger Wissenschaftler (Jeff Goldblum in Höchstform), ein Fighter Pilot (Will Smith) und ein ganzes Heer von Nebenfiguren stellen sich der ultimativen Bedrohung: einer außerirdischen Wanderzivilisation mit ihrem gigantischen Mutterschiff und Dutzenden von Ablegerschiffen, die die irdischen Ressourcen (nach Ausrottung der dabei störenden Menschheit) nur zu gerne ausbeuten möchte. Die Science Fiction Klischees aus den Fünfziger Jahren feiern fröhliche Auferstehung, die Fremden sind monströs und furchterregend und zu keinen Gesprächen bereit. ("What do you want us to do?" - "Die!") Konventionelle Angriffe scheitern an den Energieschirmen der Fremden, diese Energieschirme trotzen sogar dem schweren Herzens angeordneten Nuklearangriff. ("Nuke 'em!") Doch ein hanebüchener und reichlich unrealistischer Plan, der etlichen Beteiligten höchsten Heldenmut abverlangt, bringt schließlich die Rettung.
Die Darstellung der Blockade von Schlüsselstädten durch die fremden Schiffe, die Darstellung der Außerirdischen selbst und auch der Schlachten weiß noch heute zu überzeugen. Gut gelungen ist auch die Story, die jedes Mitglied des großen Ensembles einzubeziehen weiß. Die Einbeziehung historischer Mythen (Roswell) und diverse Genre-Anspielungen ("kick E.T.'s Butt", "that's what I call a close encounter") runden das Vergnügen ab, das ungeschmälert bleibt, wenn man die Klischees nicht so ernst nimmt.

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